Pizza & Prozesse
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Warum ich über 100 Stunden an einem Pizzateig gearbeitet habe –
und was das über meine Arbeitsweise in Finanzen, IT und Projekten verrät.
Ich bin kein Pizzabäcker. Ich bin Finanzexperte, Systemdenker, Prozessgestalter.
Aber vor einiger Zeit habe ich mich gefragt:
„Wie schwer kann es sein, eine perfekte Pizza zu machen?“
Sehr schwer.
Was als Hobby begann, wurde schnell ein strukturiertes Projekt.
Und dabei merkte ich: Mein berufliches Denken ist immer dabei – selbst in der Küche.
1️⃣ Zielklarheit: Was will ich wirklich?
Eine Pizza ist nicht gleich eine Pizza.
Will ich neapolitanisch, römisch, amerikanisch? Dünn? Luftig? Knusprig?
Genauso wie im Beruf beginnt alles mit der Frage:
Was ist das genaue Ziel?
- Für wen ist die Analyse?
- Welche KPIs zählen?
- Welcher Prozess soll verbessert werden?
Ohne klares Ziel ist jede Optimierung eine Sackgasse.
2️⃣ Zutatenverständnis: Daten = Mehl
Ich habe über 15 Mehlsorten getestet. 00-Mehl, Manitoba, Vollkorn…
Und gelernt: Gutes Mehl ist wie saubere Daten – unsichtbar, aber entscheidend.
- Ohne stabile Basis kannst du nichts präzise entwickeln.
- Du musst deine Grundelemente kennen, bevor du auf sie aufbaust.
Ob in der Buchhaltung, beim Reporting oder in Systemprozessen –
die Qualität der Basis entscheidet über das Ergebnis.
3️⃣ Prozessdisziplin: 100 Stunden, 20 Iterationen
Ich habe über 100 Stunden in die Teigentwicklung gesteckt. Warum?
Weil Timing alles ist.
- 8h Teigruhe? Okay.
- 24h? Besser.
- 48–72h kalte Gärung? Perfekt.
Das gilt auch für Monatsabschlüsse, Budgetzyklen oder digitale Projekte:
- Was läuft wann?
- Wer wartet auf wen?
- Welche Schritte müssen in der richtigen Reihenfolge passieren?
Struktur schafft Qualität.
4️⃣ Iteration & Feedback
Ich habe jede Pizzavariante dokumentiert:
- Zutatenverhältnis
- Temperatur
- Gärzeit
- Backzeit
- Geschmack
→ Tabellen, Notizen, kleine Dashboards.
Genauso arbeite ich in Projekten:
- Schrittweise Optimierung
- Dokumentation von Veränderungen
- Feedback integrieren, statt ignorieren
Gutes Lernen ist strukturierter Rückblick.
5️⃣ Standardisierung vs. Gefühl
Am Anfang wollte ich alles kontrollieren.
Später merkte ich: Manchmal braucht man ein Gefühl für den Teig.
So ist es auch im Berufsalltag:
- Ja, Prozesse sind wichtig.
- Aber auch Erfahrung, Intuition und Timing.
Nicht alles steht im Handbuch – und das ist gut so.
🔁 Was das alles mit mir zu tun hat?
Es geht nicht um Pizza.
Es geht um Denkweise, Disziplin und Entwicklung.
- Ich lerne strukturiert
- Ich arbeite iterativ
- Ich dokumentiere klar
- Ich kombiniere Technik mit Prozessen
- Ich verbessere Systeme – in der Küche genauso wie im Unternehmen